In Deutschland sollte es unserer Meinung nach wieder mehr naturnahe Wälder, d.h. Urwälder geben. Damit diese wieder entstehen, müssen Wälder teilweise in Ruhe gelassen werden. Die Wildnis von heute sind die Urwälder von morgen. Und hierbei kann jeder von uns mithelfen, indem er sich mit dem Thema der Waldbewirtschaftung auseinandersetzt.
Stellt man Naturschutz und entsprechende wirtschaftliche Sachverhalte einander gegenüber, ergibt sich eine optimale Konstellation durch eine Aufteilung in Wirtschaftswald, Schonwald und Bannwald! Dabei wäre eine Aufteilung in drei gleiche Teile der Waldfläche zu erwägen. Mit dieser Einteilung sind alle Anforderungen und Interessen des Waldes und der Menschen miteinander vereinbar.
Die Nutzung des Waldes, im Sinne ökonomischer und ökologischer Kriterien, kann innerhalb einer Bandbreite von Wirtschaftswald über Schonwald bis zum Bannwald erfolgen. Im Schon- und Bahnwald stehen ökologische Aspekte im Vordergrund, im Wirtschaftwald ist das Ziel Holzgewinnung.
Einst war ganz Europa von Urwäldern überzogen, die mit den heute vorherrschenden Wald-Monokulturen nicht vergleichbar sind. Hier wuchsen vom Keimling bis zum knorrigen Baumriesen alle Baum-Generationen. „Wald-Gesellschaften“ mit Bäumen, Gräsern und Kräutern, Farnen, Moosen und Pilzen sowie vernässten Senken und Söllen bildeten artenreiche Biotope. Lichtdurchflutete Regionen werden von anderen Tieren und Pflanzen bewohnt als schattige Standorte. Selbst vermoderndes Totholz wird zum Nährboden für junges Leben. Der Wald in unseren Gemarkungen der Umgebung erinnert nur noch an wenigen Stellen an diese „Märchenwälder“ aus längst vergangenen Zeiten.
Erinnern unsere heimischen Waldungen an einen „Märchenwald“? Die Wälder sollten so bewirtschaftet werden, dass sie mit ihren Feuchtgebieten, Dickungen und Lichtungen auch unverzichtbare Lebensräume für Wildtiere bieten. Schwarzspecht und Eule, Reh und Wildschwein, Ameise und Kröte – sie alle würden von der naturnahen Bewirtschaftung des Waldes profitieren. Auf der anderen Seite müssen die Städte – wie jeder Forstbetrieb auch - im Wald Holz produzieren. Dabei gibt es Spannungsfelder, doch unterm Strich zahlt sich Wald mit Wild aus.
Der Wald war früher stark von der Buche dominiert. Im Dämmerlicht eines dichten Laubwaldes können andere Pflanze nur schwer gedeihen, doch Frühblüher wie Buschwindröschen, Leberblümchen und Scharbockskraut nutzen das einfallende Licht im Frühling zum Blühen. Wenn sich im Mai die Blätter der Bäume entfalten, ist die Zeit der Frühblüher vorüber. An einigen Stellen leisten Eschen, Buchen und Ahorn der Eiche Gesellschaft.
Mischwälder sind Wohlfühl-Oasen für das Wild. An einigen Stellen im Rheinwald ist der Erlensumpf permanent überstaut – Amphibien lieben diese Gebiete! Deutschlandweit sind Bruchwälder durch die Entwässerung vor allem benachbarter landwirtschaftlich genutzter Flächen dramatisch zurückgegangen.
Es sollte mehr darauf geachtet werden, einen möglichst hohen Anteil mittelalter Bäume zu erhalten. Die Zahl der Höhlenbäume ist auch Indikator für die Qualität des Lebensraumes Wald für Wildtiere. Doch zur wildtierfreundlichen Forstwirtschaft gehören nicht nur Feuchtgebiete und Höhlenbäume, sondern auch stehendes und liegendes Totholz. Totes Holz heißt Leben für die Artenvielfalt: Insekten, Pilze und Moose besiedeln das Holz, das sich über Jahre langsam zersetzt und dem Waldboden wieder Humus und wichtige Nährstoffe zuführt.
Im Wald sollte unserer Meinung nach jedes Jahr etwas weniger Holz geschlagen werden, als wieder nachwächst. Das gehört genauso zur Nachhaltigkeit, um dem Wild den Wald zu erhalten, den es als Lebensraum nutzt. Ein Wald ohne Wild ist tot. Daher sollte in den Wälderen nicht „Wald vor Wild“, sondern „Wald mit Wild“ gelten. Dies war in vielen Ortschaften und Gemeinden in den letzten 150 Jahren kein Spannungsfeld. Erst in jüngster Zeit, meist einhergehend mit einer FSC Zertifizierung und deren individuelle Anwendung, wird ein Spannungsfeld zwischen "Wald und Wild" geschaffen.
Doch es funktionierte und würde immer noch funktionieren: Auch wenn die Fraßspuren des Wildes für den Experten zu erkennen sind, wachsen große Teile junger Pflanzen, ohne dass sie eingezäunt werden müssen. Für den Umgang mit dem Wild ist die Wildruhezone im Offenland ein zentraler Schlüssel: Denn ein attraktives und sicheres Nahrungsangebot außerhalb des Waldes hilft auch der Waldvegetation. Alles, was das Wild auf den Wiesen- und Kleegrasflächen im Offenland an Nahrung aufnimmt, schont die Waldvegetation. Zusätzlich werden die Wildbestände durch die Jagd in einem ausgewogenen Verhältnis gehalten. Ein angemessener Bestand von Reh- und Schwarzwild gehört für die Naturlandstiftung zu einem verantwortungsvollen Waldbau.
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